St. Martin – Legende einmal anders

Vor langer, langer Zeit lebte in Ungarn ein römischer Soldat: Martins Vater. Er war gerne Soldat. Sein Sohn sollte ebenfalls Soldat werden. Doch Martin gefiel das ganz und gar nicht.

Martin ging viel lieber in die Kirche und betete. Doch seinem Vater missfiel dies.
Er glaubte nicht an Jesus.

Mit 15 Jahren wurde Martin Soldat. Wie sein Vater bekam auch er ein Schwert, ein Pferd und einen warmen Soldatenmantel.

An einem sehr kalten Abend ritt Martin in die Stadt Amiens. Es war ein sehr weiter Weg zur Stadt, und Martin war froh, dass er seinen warmen Mantel hatte.

Als er in die Nähe des Stadttors kam, sah er plötzlich eine dunkle Gestalt am Tor sitzen.
Martin ritt ganz nah heran. Da sah er, dass der Mann nur zerrissene Kleider anhatte und deswegen fror.

Als der Mann Martin sah, rief er: „Bitte hilf mir.“ Schon viele Menschen hatte dieser Mann um Hilfe gebeten, aber keiner hatte ihn beachtet. Jeder war weitergegangen.

Martin hatte Mitleid mit dem Bettler, nahm sein Schwert und teilte seinen Mantel in zwei Teile. Den einen Teil des Mantels gab er dem Bettler, mit der anderen Hälfte wärmte er sich selbst.

Martin hatte gern geholfen. Er erwartete keinen Dank und ritt gleich weiter.